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spendormania

Hörtest Platte/CD (knappes 1:3)

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Da ich einige Platten auch auf CD zur Verfügung habe, habe ich nochmal einen kleinen Hörtest gemacht.

 

Aufbau: Plattenspieler über Record Selector in Minidisc, genau eingepegelt auf gleiche CDP-Lautstärke und dann via Monitor-Funktion wiedergegeben.

 

Erster Kandidat: Simon and Garfunkel "Live in Central Park".

 

Bis auf das letzte Stück der jeweiligen Seite (die Höhen zogen in den Keller) war die Platte klarer Sieger.

 

Da gibt es nichts: besserer Ausdruck, mehr Details wie z.B. eine größere Zuschauermenge oder bessere Nuancierung im Gesang - ich konnte es selbst kaum glauben. Auch der Baßbereich kam deutlich besser und druckvoller.

 

Die CD klang dagegen unbeteiligt, die Stimmen waren deutlich weiter weg, eine Differenzierung fand kaum statt.

 

Also: Klares 1:0 für die Platte.

 

Kandidat 2: Rio Reiser, "Rio I".

 

Hier war die Platte schon im Hintertreffen: Nachhallinformationen beim Gesang kamen klarer, der Klang war insgesamt transparenter und durchhörbarer.

 

Platte/CD 3: Grönemeyer, "Bochum".

 

Bei dieser Aufnahme machte die Platte im Vergleich so gut wie keinen Stich mehr. In "Männer" waren die Baßläufe z.B. über CD konturiert und druckvoll, über Platte ließ das stark nach. Bei höheren Pegeln wirkte die Platte "komprimiert".

 

Letztes Lied dann Nick Cave an the Bad Seeds "Ship Song".

 

Das Lied kam von der "Best Of"-CD im Vergleich zur Originalplatte ("The good son").

 

Hier ließ sich nur ein Fazit ziehen: absolutes klangliches Debakel für die Schallplatte, die CD war in jeder Hinsicht haushoch überlegen. Punkt.

 

Das sich hieraus kein endgültiges Fazit ziehen lässt, ist klar.

Schallplattenfreunde werden auch meinen Uralt-Plattenspieler ins Feld führen. Dem steht allerdings sorgfältige Aufstellung, ein sehr guter Tonabnehmer und ein hervorragender Phono-Pre gegenüber - also lasse ich das nur zum Teil gelten.

 

Ich gehe jedenfalls jetzt auf die Suche, um weitere Platten mit den jeweiligen CDs zu vergleichen - Ergebnisse dann hier.

 

Sollte dann alerdings ein 10:1 oder so für die CD rauskommen - tja, ich weiß nicht...

 

Gruß

 

Ludger

 

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.. ich kenne da soein Fall, wo die CD-Abmischung im Studio verschlimmbessert wurde (Charly Antolini, Knock Out). Die CD war auch deutlich unangenehmer als die LP.

gruß

Kay

 

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Hallo Ludger,

 

was willst du mit diesem Vergleich beweisen. Doch hoffentlich nicht, dass CD systembedingt besser klingt als Platte (oder vice versa - ich will gern ergebnisoffen diskutieren)?

 

Dafür ist der Vergleich völlig ungeeignet, weil schlicht die Musik auf Platte und CD unterschiedlich ist. Die Information auf einer Vinyl-Originalpressung ist einfach eine andere als etwa auf einer dieser schnell aufgelegten Mid-Price-CDs der Achtziger. Und bei neuen, remasterten CD-Auflagen ist der Unterschied noch ohrenfälliger.

 

Ein Beispiel aus eigenen Erfahrung: Ich habe alte deutsche und englische Police-Platten und auch eine CD-Box mit allem von Police. Die box verstaubt, weil der Klang dem aktuellen Massengeschmack angepasst wurde: mehr Höhen, mehr Duchzeichnung, dafür ist der Schmelz der Copelandschen Becken weg, die Hi-Hat zischt nervös statt satt zu klingen. Die Rotzigkeit der Gitarre ist Sterilität gewichen. Und das liegt eben nicht daran, dass das eine LP und das andere CD ist, sondern weil bewusst am Klang manipuliert wurde. Das ist Musik-Business.

 

Selbst bei neuen Produktionen (und ergo gleichem musikalischen Ausgangsmaterial) gibt es Unterschiede, je nachdem wie wichtig die Macher eine LP-Version nehmen. Zwei Beispiele:

Red Hot Chili Peppers: "Californication" ist erschreckend schwach auf Vinyl, ist halt lieblos gemacht (allein dieses labbrige Cover!). Ganz anders die aktuelle Platte der Turntablerocker: Hier gefällt mir persönlich die (liebevoll und sorgfältig gemachte) LP besser – und das liegt nun eindeutig daran, dass mein Plattenspieler satter klingt als mein CD-Gerät.

 

Kurzum: Auch wenn du 100 LP/CD-Vergleiche anstellst – eine allgemeingültige Weisheit oder gar Regel lässt sich nicht ableiten.

 

Gruß

Peter

 

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Liegt hier nicht ein Denkfehler vor?

Möchtest Du die verschiedenen Abmischungen Vergleichen, OK.

Möchtest Du einen Systemvergleich machen, dann sehe ich folgenden Haken:

Wird im Minidisc-Recorder nicht das Signal Digitalisiert, und dann erst nach einem DA-Wandler wieder ausgegeben?

Wo liegt dann der Systemvergleich, dann ist es doch auch nur Digital gegen Digital, oder?

 

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