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"Canto ergo sum"-Rettet Musik die Nation ?

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Ich habe soeben folgenden Text gelesen und für gut empfunden und möchte ihn euch nicht vorenthalten:

 

Rettet Musik die Nation ?

 

Der Schock der Pisa-Studie sitzt tief. Thema in allen Medien und an allen Stammtischen ist seit Monaten das beschämende Bildungsdefizit.

Es zeigt: Der Staat hat partiell versagt.

Dass unsere Schulen im internationalen Vergleich das Schlusslicht bilden, ist mehr als peinlich.

Eine ganze Generation gerät ins Stottern.

Aufgeregt reagieren deshalb die für Kultur Verantwortlichen auf die " Bastian-Studie", denn sie bestätigt, was sich nun nicht mehr leugnen lässt: Die Unterbewertung des Schulfachs Musik hat zur Bildungsmisere einen beachtlichen Beitrag geleistet.

Denn es scheint wissenschaftlich bewiesen, dass Kinder durch frühzeitigen Musikkontakt und Musikerziehung ihre Intelligenz steigern. Anlässlich einer sechsjährigen Langzeitstudie an Berliner Grundschulen dokumentiert, analysiert und interpretiert die Studie quantitative und qualitative Daten des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts.

Die " Bastian-Studie" belegt, dass musizierende Kinder und Jugendliche ihr Sozialverhalten verbessern, ihren IQ-Wert erhöhen, gute Leistungen in allen Schulfächern erbringen und Konzentrationsstörungen kompensieren. Der Umgang mit Musik fordert und fördert die Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen. Dazu passt auch thematisch trefflich, dass just im April des Jahres die "Stiftung Zuhören" von diversen Rundfunkanstalten und anderen Institutionen gegründet wurde, um an den Schulen des Landes das " Hören " zu lehren.

Auch die anerkannte " Süddeutsche Zeitung" titelt in ihrer März-Ausgabe: " Der Hörsinn schafft Kontakt zur Seele, eine Kultur, die ihn missachtet, hat ein Problem."

Sensibilität, Ausdauer und Teamfähigkeit werden durch das gemeinsame Musizieren geschult; denn gerade die soziale Komponente gerät in der heutigen Gesellschaft immer mehr verloren.

Fazit der " Bastian-Studie":

Das Fach Musik muss wieder in den Mittelpunkt des Unterrichts rücken. Musikunterricht sollte Hauptfach werden.

Für Furore sorgte die Aussage von Bundesinnenminister Otto Schily: " Wer Musikschulen schließt, schadet der inneren Sicherheit."

Musik ist eine Chance in der Prophylaxe von Gewalt und Aggression unter Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft.

Gegen die physische Gewalt kann die psychische Macht der Musik einiges bewirken.

Aber das haben auch schon unsere Altvorderen gewust, als sie zitierten: " Da wo man singt, da lass dich ruhig nieder, nur böse Menschen haben keine Lieder."

 

"Canto ergo sum!" ( Ich singe, also bin ich ! )

 

MfG:

HE Thomas

PS:

Ich will mal hoffen das die Macht auch bei einigen Erwachsenen noch etwas bewirken kann. :-)

 

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Hallo,

 

prinzipiell finde ich auch, das Musikunterricht wichtig sein könnte. Allerdings müßte das ganze Konzept einmal überarbeitet werden. Meine Schulzeit auf einem Gymnasium ist schon ein paar Jahre her, aber ich denke, an den Lehrplänen hat sich seitdem nicht viel geändert. Musikunterricht hieß damals Noten lernen, gemeinsam singen und Texte von deutschem Liedgut auswendig lernen. Daß es mit diesen Inhalten schwer fällt Kinder und Jugendliche für das Fach Musik zu begeistern dürfte klar sein.

Um das Interesse an Musik zu wecken sollte meiner meinung erst einmal mit wirklich populärer Musik (und nicht mit dem was irgendwelche leute in einem Ministerium dafür halten) angefangen werden. Eine fünfte Klasse von heute singt mit Sicherheit lieber ein Lied der No Angels als hoch auf dem gelben Wagen. Über einen solchen Einstieg kann man ja dann immer noch in anspruchsvollere Gefilde vordringen.

Auch fände ich es sinnvoller nicht eine ganze Klasse mit Noten zu belästigen. 10% davon spielen vielleicht ein Instrument und können es eh, den rest interessiert es nicht. Vielmehr sollten die Kinder spielerisch und ohne Noten an Instrumenta heran geführt werden um erstmal das interesse zu wecken.

Natürlich würde das auch ganz andere Anforderungen an die Lehrkräfte stellen. Mir hat Musikunterricht jedenfalls meistens keinen Spaß gemacht, obwohl ich musikalisch bin und auch damals schon Instrumente gespielt habe.

 

Grüße

 

Dirk

 

 

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Hi Thomas,

 

der Zusammenhang zwischer mathematischem Denken und Musikalität ist recht ausgeprägt; somit hat man wohl auch zeigen können, dass Kinder, die ein Instrument spielen, in Mathe weniger Probleme haben (Quelle ist mir beim besten Willen aber nicht präsent). Problem aller und vermutlich auch dieser Studie - da sind wir wieder bei Testtheorie :-): Privater Musikunterricht ist Epiphänomen eines "guten Elternhauses", in dem sowohl Interesse als auch Geld für so etwas vorhanden... Ich sehe das gut in der Ballettschule meiner Freundin - da wirst Du kaum Kinder aus Arbeiterfamilien finden; da in diesen Familien durchaus Geld für Riesen-TV, X-Box etc. vorhanden ist, wohl eher eine Einstellungs- denn Kohlefrage? Gibt es eine Studie, in der unabhängig der sozialen Herkunft Kinder randomisiert wurden für intensiven Musik/Instrumentenunterricht vs. keine - eben auch keine private! - Förderung der Musikalität?

Der Musikunterricht an der Schule war bis zur Oberstufe allerdings bei mir grausam und bestens geeignet, den meisten Kindern jegliches Interesse am eigenen Instrument auszutreiben - wohl dem, der Eltern hat, die so hoffnungslos zurückgeblieben sind, dass sie das Erlernen wenigstens eines Instrumentes als Bestandteil von Allgemeinbildung erachten ;-)...

 

>>Aber das haben auch schon unsere Altvorderen gewust, als sie zitierten: " Da wo man singt, da lass dich ruhig nieder, nur böse Menschen haben keine Lieder."

 

Hm, Bush habe ich gerade mit einem ganzen Gospelchor im Fernsehen gesehen...

 

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hi Dirk,

 

als Vater einer schulpflichtigen Tochter kann ich Dir schon sagen dass sich in Punto Musikunterricht an den (Grund)-Schulen sehr wohl was verändert hat. Singen steht zwar immer noch durchaus im Vordergrund, aber der spielerische Umgang mit Instrumenten usw. wird sehr gefördert, auch was ausserhalb des Lehrplans auf freiwilliger Basis der Lehrkräfte(zumindest in meinem Beispiel) angeboten wird, kann sich sehen lassen, leider wie immer hoffnungslos unterfinanziert und auf Privatspenden der Eltern angewiesen-zumindest von denen, denen es nicht schlichtweg egal ist...

 

Nur bei der Anmeldung zur Jugendmusikschule besteht zur Zeit wg. brutalstmöglichen Geld/Lehrermangels ein Warteliste :-(

-und das im selbsternannten "Bildungsmusterland" Hessen, ts ts ts, aber Herr Koch!

 

 

...frank!

 

Wer sich zwischen den Sternen bewegt, kann nur noch lächeln über die kostbaren Fußböden der Reichen. (Lucius Annaeus Seneca)

 

 

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Hallo Frank,

 

ich sprach ja über meine Erfahrungen an einem (rheinland-pfälzischem)Gymnasium. In der Grundschule gab es keinen Musikunterricht. Nur ein verstimmtes Klavier zu dem wir ab und zu mal gesundegen haben. Aber vielleicht hat sich ja mittlerweile wirklich was geändert.

Gerade bei Musik finde ich es sehr unpassend wennz.B. die Lehrbücher schon 10 bis 15 Jahre alt sind wie es damals der Fall war.

 

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Hallo,

 

den Zusammenhang zwischen Mathe und Musik könnte ich am beispiel meiner Person wiederlegen. Aber vielleicht bin ich ja die Ausnahme welche die Regel bestätigt.

 

Grüße

 

Dirk

 

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"musik-erziehung" erziehung ist ein wort, an dem man sich in diesem zusammenhang stossen kann. aber es beschreibt wohl wirklich was im unterricht zum grössten teil abläuft. noten, geschichte und vermeindliche analyse.

musik muss spass machen. wohl kein künstler der überzeugende arbeit ohne spass dabei leistet.

mir waren die jam-sessions im musikunterricht immer sehr wichtig. ausser dass es spass machte, wird dabei auch die rechte gehirnhälfte beansprucht, die für kreativität aber auch zur erfassung von zusammenhänge verantwortlich ist. könnte sein, dass das für das angebliche plus an IQ-punkten beteiligt war.. -aber jam-sessions stehen wohl auch nicht überall am stundenplan. somit steigt und fällt alles mit dem lehrer selbst.

ich würde auch sagen: sparen wo's geht, aber nicht hier!

 

 

gruss

denjo

 

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Netter Thread...bietet einiges an "Stoff" :D

 

Ich denke, man kann in Punkto "Lehrstoff" nicht alle Gyms über einen Kamm scheren..

 

Manche verstehen es durchaus, aus dem "vorgegebenen" Lehrplan etliche "Nettigkeiten" zu zaubern, ich sehe das am Beispiel meiner Nichte.

 

Ein engagierter, (relativ) junger Musikpädagoge wirkt da manchmal kleine Wunder.

 

Selbst ein "alter Sack" wie ich durfte vor...na ja, einigen Jährchen ;)... in einem "kirchlichen" Gym die Erfahrung machen, daß man im Musikunterricht auch über Musikstile, Beatles, "Schlagermusik" und Ähnliches diskutieren kann.

Schon fast extrem "fortschrittlich" für die damalige Zeit.

 

Mein "Musiklehrer" brachte mich zum Klavierunterricht....Chopin und Mozart rauf und runter...;):D

 

Das Ganze hat immerhin 5 Jahre angedauert....nur ist halt das Meiste davon "verschütt" gegangen.:-(

 

Als Teenie haben dann halt doch Genesis, Pink Floyd und Uriah Heep den guten Chopin ein wenig verdrängt...;):D

 

Aber es sind schon einige wahre Dinge im Eingangsposting zu finden.

 

Für "Kultur" überhaupt ist offenbar immer weniger Kohle vorhanden.:'(

 

Und in Zeiten äußerst leerer Kassen wird besagte Studie höchstwahrscheinlich kein allzu großes Echo finden.

 

 

 

http://www.handykult.de/plaudersmilies.de/happy/coffee.gif

 

 

 

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Hallo Ihr !

 

Ich bedanke mich für eure Beiträge.

Leider kann ich u.a. aus Zeitgründen nicht auf jede Antwort von euch eingehen.

Ich habe sie aber alle gerade gelesen.

Ich fand den Text einfach nur interressant und möchte mich dazu auch nicht weiter äußern.

Zumal ich eben noch ein tolles Gespräch mit einem netten Hifi-Entwickler hatte wo ich das Thema Musik angesprochen hatte.

Mit dem Fazit: Wir waren uns beide einig. Wie immer das. :-)

 

Wünsche euch allen noch ein ruhiges und schönes Wochenende.

 

MfG:

HE Thomas

 

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Hi Dirk,

 

vielleicht hat man es auch einfach nicht geschafft, bei Dir Interesse an Mathe zu wecken? Ich hatte in einem Schuljahr in Mathe eine 4- und Physik eine 1 - Mathe macht mir eben nur Spass, wenn sie dazu dient, physikalische Realität zu erklären ;-)...

 

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