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Rahmenantenne

Mal was zum Thema Klassik

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Hallo,

 

Desöfteren wurde hier erwähnt, das in diesem Forum viel zu wenig über Musik diskutiert wird. Daher jetzt mal von mir etwas:

 

Zunächst einmal:

Gibt es hier eigentlich auch welche, die Klassik hören????

 

Ich bin zwar kein reiner Klassikhörer; doch neben Rock/Pop, Elektronischer Synthesizer-Musik J.M.-Jarre, Vangelis z. B.) sowie auch Dance (aus den Charts z. B.) höre ich auch hin und wieder mal Klassik. Mit ca. 140 Klassik-CD's habe ich auch eine recht grosse Auswahl zur Verfügung.

 

Zur Zeit habe ich gerade mal eine Einspielung von Anton Bruckners 9. Sinfonie angehört, die vom NDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Günter Wand im Lübecker Dom aufgenommen wurde. Diese finde ich z. B. recht gut. Gewiss, es ist keine Musik, wie sie die meisten wohl kennen, d. h. Unterhaltung mit Melodie und Rythmus; die Sinfonien sind eben eine völlig andere Musikwelt. Trotzdem finde ich, die Sinfonien von Bruckner unterscheiden sich deutlich von den anderen. Das Thema ist auf Anhieb nicht so leicht zu erkennen.

 

Daher war ich heute mal in einigen CD-Abteilungen und habe nach weiteren Aufnahmen von Bruckner gesucht. Bei Schaulandt wurde ich fündig und habe gleich die 5. und 6. Sinfonie von Bruckner (Saarbrücken Radio Sinfonie Orchester mit Stanislaw Skrowaczewski) mitgenommen, da diese recht preiswert waren.

 

Aber die 4. wollte ich auch noch unbedingt haben, da sie den Titel "die Romantische" trägt. Da ich Romantik immer sehr gut finde, ist diese unbedingt mal einen Versuch wert. Nach längeren Suchen wurde ich ebenfalls fündig und habe mir die Einspielung von Naxos mitgenommen. Zum Testen reicht diese auf jeden Fall; wenn sie mir gefällt kann ich mir dann später immer noch eine hochwertigere Einspielung besorgen, die dann aber auch gleich mit 35 DM zu Buche schlägt. Aber schon nach dem ersten Reinhören gefiel mir die 4. gut. Sie hat eher eine etwas ruhigere Ausstrahlung, genau wie der (Bei)Titel vermuten läßt.

 

Ist hier vielleicht noch jemand, der Bruckners Sinfonien kennt???? Würde mir gerne auch mal andere Meinungen oder Erfahrungen anhören.

 

 

Schöne Grüsse

 

 

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Hallo Rahmenantenne,

 

ja, es gibt hier doch einige Klassikhörer, so z.B. Amp4, mich, hannilein und andere mehr.

 

Zu Bruckner hat Matthias aka Amp4 schon oft und gut geschrieben, ich schlage vor, Du siehst mal nach seinen lesenswerten Beiträgen im Archiv. Ansonsten kann ich Dir bestätigen, dass Du mit Günther Wand bei Bruckner meistens eine gute Wahl triffst. Günther Wand hat sich Bruckner Quasi zum Lebenswerk gemacht und die Sinfonien 3mal eingespielt, mit dem Kölner, dem NDR-Orchester und jetzt mit den Berliner Philharmonikern. Zumindest, was die 4. Sinfonie angeht, kann ich Dir auf jeden Fall die Aufnahme mit den Berlinern empfehlen. Eine sehr gute und preiswerte Gesamtaufnahme ist auch die unter Eliahu Inbal mit dem Frankfurter Rundfunk-Sinfonieorchester (Teldec, glaube ich).

 

Viele Grüße,

 

Michael

 

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Hi RA!

 

Ich oute mich,ich höre auch "Klassik"!

 

Bruckner-Fan bin ich aber nicht,allerdings habe ich die Neunte mit Skrowaczewski und Minnesota Orchestra,eine gute HDCD-Aufnahme.

 

Ich höre lieber Barock,vor allem Bach und Söhne.Aber auch von anderen Barockern habe ich einiges.

Auch Alte Musik höre ich gern,Schütz und Konsorten z.B.

Sehr mag ich bei den "Romantikern" Schubert,vor allem Piano-Werke.

 

Zur Zeit restauriere ich die Soloconcerte von J.S.Bach.Seeeehr schöne Teile!

 

Mfg,Sven

 

 

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Hallo Sven,

 

ja Barock habe ich auch! Vor allem Bach hat ja schöne Musik gemacht! Aber auch Beethoven ist sehr gut. Auch die Beethoven Sinfonien habe ich alle. Sie sind erheblich "leichter" als die von Bruckner, das stimmt schon.

 

Ansonsten nehme ich sehr gerne auch noch mal Debussy, wenns mal richtig ruhig sein soll. Besonders sein Stück "Der Nachmittag eines Faun" ist einmalig! Ich habe es sogar schon bei einem meiner Voträge im Planetarium als Untermalung für eine Reise durch die Sternwelt der Milchstrasse benutzt. Das kam wohl sehr gut an; der Planetariumsleiter hat mich neulich gefragt, ob ich sowas nicht mal wieder machen wolle....

 

 

Schöne Grüsse

 

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Gast AMP4

Hi Mario,

 

die Behauptung, Beethovens Symphonien seien erheblich "leichter" als die Bruckners halte ich zumindest für Kühn. Für die "geraden" Symphonien mag das zutreffen, aber wie steht es mit 1,3,5,7,9?

Vorweg:

Beethovens Symphonien atmen einen ganz anderen Geist als das Ouvre Bruckners. Beethoven war ein katholischer Rheinländer, inspiriert und beeinflußt von den Freiheitsgedanken der Französischen Revolution. Dies kommt in der 3, der 5., seinem "Schmerzenskind" Fidelio und anderen Werken seiner mittleren Schaffensperiode zum Ausdruck. Seine späten Werke, die großen Streichquartette, Die Klaviersonaten op.109-111, die 9. Symphonien und mein "Liebling", die Missa Solemnis, zeugen von der geistigen Reife eines Mannes, der sein eigenes Glaubensbekenntnis gefunden hat: Freiheit für den Geist, Fort mit der Knechtschaft, Liebe und Frieden unter den Völkern! Ein immer aktuelles Thema! Beethoven war im Gegensatz zu Bruckner ein "politischer" Musiker, wie es auch der späte Mozart war. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Bruckner eines seiner Werke mit zwei Tutti-Schlägen begonnen hätte.

 

Bruckner war von tiefem Glauben an die Erlösung, an den lieben Gott und an Wagner erfüllt. Bruckner war kein Rebell; seine Werke strahlen in teilweise sehr langgezogenen Melodien die Barhermzigkeit und Güte Gottes, wie er ihn bildnerisch in den prächtigen Barock-Kirchen seines Landes anzutreffen ist. Das war Bruckners Welt. Ein brügerlicher Kleingeist, was nichts über die Qualität seiner Werke sagen will. Seine stete Unzufriedenheit über das Gotteslob manifestiert sich in den vielen Versionen, die einige seiner Symphonien kennen. Zigmal umgearbeitet, aber die alte Form nie komplett revidiert.

Dies hat meinen zweiten musikalischen Hausgott, Gustav Mahler, inspiriert, der warscheinlich bei Bruckner in WIen Vorlesungen besucht hat. Jedoch wandelt er dann später auf ganz anderen Gängen. Aber das wäre eine zu lange Geschichte.

 

Grundsätzlich gilt folgendes:

Jeder Symphoniker nach beethoven mußte sich mit der symphonischen Form Beethovens auseinandersetzen, was Brahms zu dem Satz verleitete, daß man nach Beethoven keine Symphonien mehr schreiben könne. Er selbst hat dann ja auch bis 1876 gebraucht, um seine 1. uraufzuführen. Die äußere Form, die Du sehr schön in Beethovens Eroica nachvollziehen kannst, ist, daß nach den zwei Tutti-Schlägen zu Beginn sofort das Thema folgt, was von Satz zu Satz weiterentwickelt wird, um in einem herrlichen Es-dur-Finale zu enden. Der gesamte Aufbau strebt zum Finale! That is it!

 

Du siehst also die Komplexität. Auf die Musikrethorik Beethovens, Mahlers und Bruckners hier einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Ich empfehle Dir aber, Dich mal etwas näher mit den Komponistenpersönlichkeiten auseinanderzusetzen, ihrem Leben, den zeitumständen und ihrer Musiksprache.

 

Beste Grüße

Matthias

 

EIN ZIMMER OHNE MUSIK IST WIE EIN KÖRPER OHNE SEELE

http://www.juanna.de/gifsammlung/not_l_01.gif

 

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Gast AMP4

Hi Michael,

 

 

Vielen Dank für die Blumen :-), aber über Bruckner habe ich mich, soweit ich mich entsinne, nicht so stark ausgelassen, wie über Mahler. Ich erinnere an meinen Riesen-Beitrag und Kurzeinführung zu den Mahler-Symphonien ;-)(Hat den noch einer)? Diese Beiträge von mir standen alle im alten Forum, und die hat Webbi wohl gelöscht :-(

 

Deine Inbox-Mail habe ich gelesen, vielen Dank! :-). Ob wirs allerdings noch dieses Jahr schaffen - wer weiß; liegt wohl auch an Onkel Horst und Tante Roger, wann die mal Zeit haben. Würde mich echt freuen, Euch mal wiederzusehen :7

 

beste Grüße

Matthias

 

EIN ZIMMER OHNE MUSIK IST WIE EIN KÖRPER OHNE SEELE

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Hi Matthias,

 

Du hast es wirklich geschafft! Ich kann dem nichts mehr zufügen. Ausser, daß Du mir voll aus der Seele gesprochen hast.

Die poitischen Emotionen und der Drang nach Freiheit spiegelt sich in vielen Werken von Beethoven wider. Den Mut, neue Dinge zu probieren und die vielschichtigen Emotionen von Beethoven, konnte ich bei den mir bekannten Bruckner Sinfonien nie entdecken.

 

Gruss

 

Wolfgang

 

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Hi,

zu Bruckner, Scrowazcewski ist auf alle Fälle optimal für Einsteiger, super Interpretation und Klang. Spottpreis für die Gesamtaufnahme!

Wand ist wohl der beliebteste Bruckner Dirigent, aber alles von ihm muss man nicht haben und gibts auch nicht, die frühen Sym. fehlen, er beginnt ab der 3., schade.

Nur die alten Kölner Aufnahmen beginnen mit der 1.

Die Studiensymphonie und die 0 te fehlen.

Wo wir wieder bei Scrowaczewski wären, gerade die frühen Sym. gefallen mir bei ihm am besten.

Meine Favoriten:

bis zur 2. Scrowaczewski,

3. mit Böhm oder Szell, 2. Fassung mit Harnoncourt, 1. Fass. mit Inbal oder Tintner,

4. mit Klemperer oder Böhm, 1. Fassung mit Inbal,

5. mit Klemperer oder eben Wand,

6. mit Klemperer oder wieder Wand,

7. mit Klemperer oder Böhm und Walter,

8. mit Böhm oder Szell und natürlich Schuricht,

9. oh, oh, da kann ich mich gar nicht entscheiden, Schuricht hat am wenigsten Weihrauch,

Klemperer der Strengste, Walter am romantischsten, Giulini ausgeglichen, Wand der durchdachteste und jetzt endlich auf CD, Metha mit den Wienern, am überirdischsten.

Das Te Deum gefällt mir mit Karajan ganz gut aber hier ist Jochum in seinem Element, obwohl mir seine Auffassung der Symphonien zu religiös behaftet ist.

Gruß

embe

 

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Hallo Michael,

 

die genannte Aufnahme ist tatsächlich bei Teldec erschienen und derzeit teilweise sehr preiswert zu erwerben. Ich habe sie beispielsweise bei 2001 für 6,95 pro CD gekauft. Mehr will ich zu dem Thema auch nicht sagen, da mir weder Wand noch Inbal den Zugang zu Bruckner ermöglicht haben. Wahrscheinlich fehlt mir die notwendige religiöse Inbrunst....

 

grobi

 

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Hallo,

 

danke für die ausführliche Info!

 

Ich habe mir auch schon was aus dem Netz geholt zu Bruckner! Und

das mal alles ausgedruckt. Ich werd mir das mal in Ruhe am Wochenende alles durchlesen; ist auf jeden Fall interessant!

 

Was ich übrigens auch noch ganz gut finde ist von Richard Strauss "Also sprach Zarathustra"! Als astronomisch interessierter kennt man ja auch den Vorspann aus den Film "2001"!

 

 

Schöne Grüsse

 

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Hi grobi,

 

nein, das muß nicht an der religiösen Inbrunst liegen.

 

Brahms hat auch keinen Zugang zu Bruckner gefunden und diesen sogar recht überl beschimpft.

 

Ich selbst habe mich auch sehr langsam (Satz für Satz) vorgetastet....

 

Viele Grüße,

 

Michael

 

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Hi Matthias,

 

>Vielen Dank für die Blumen :-),

 

Gerne :-)

 

>aber über Bruckner habe ich

>mich, soweit ich mich entsinne,

>nicht so stark ausgelassen, wie

>über Mahler.

 

Korrekt, aber eben auch.

 

Ich erinnere an

>meinen Riesen-Beitrag und Kurzeinführung zu

>den Mahler-Symphonien ;-)(Hat den noch

>einer)? Diese Beiträge von mir

>standen alle im alten Forum,

>und die hat Webbi wohl

>gelöscht :-(

 

Leider komme ich da auch nicht mehr ran, das war eine schöne Diskussion. Es ist ausgesprochen schade, dass die Beiträge aus dem alten Forum nicht mehr da sind (hihi, dann hätten wir jetzt wohl weit über tausend Beiträge). Am meisten ärgerte mich damals noch, dass mein stundenlang formulierter Parsifal-Beitrag verschwunden war :-(

 

>

>Deine Inbox-Mail habe ich gelesen, vielen

>Dank! :-). Ob wirs allerdings

>noch dieses Jahr schaffen -

>wer weiß; liegt wohl auch

>an Onkel Horst und Tante

>Roger, wann die mal Zeit

>haben. Würde mich echt freuen,

>Euch mal wiederzusehen :7

 

Ja, auf jeden Fall. Wir können ja auch mal spontan sehen, wenn jemand in der Nähe ist...

 

Viele grüße,

 

Michael

 

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