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Klassik Telarc versus Telarc

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Hallo liebe Musikfreunde,

 

in div. (nicht nur einer) Fachzeitschriften ist ja die TELARC Klassik CD Mahler Symphony No.5 unter Benjamin Zander klanglich und interpretatorisch in den Himmel gelobt worden. Mit meiner kritischen Einstellung habe ich erst einmal abgewartet, schließlich mich durchgerungen, das Geld anzulegen.

 

Nun muss ich vorab sagen, das ich meistens von Telarc Aufnahmen fasziniert bin, bis auf einige der neusten, die in DSD Technik aufgenommen sind (Hatte letztens schon einmal über die Tschaikowsky 1812 gesprochen).

Voller Erwartung schob ich die CD ein. Wahrlich ist diese Interpretation wirklich gelungen. Ich möchte mir nicht anmaßen, hier auch nur ansatzweise meine (laienhafte) Kritik anzubringen.

 

Klanglich ist diese CD, trotz gegenteiliger Darstellung in der Presse, eine absolute Enttäuschung.

Das Orchester wirkt klanglich distanziert, als ob man das Geschehen irgendwie aus einer esoterischen Sicht betrachtet. Fast vollkommen Substanz und körperlos erscheinen die Instrumente. Klangfarben sind nur wenige vorhanden, insgesamt wirkt das Klanggeschehen eher dünn und spitzanalytisch drahttisch. Die vorhandene enorme Dynamik wirkt irgendwie nicht auf das gesamte Klangfrequenzspektrum verteilt, sondern scheint immer zu den hohen Frequenzen hin zu tendieren, was beim Langzeithören wirklich auf die Nerven geht.

Räumlichkeit ist zwar vorhanden, aber nur unzureichend realistisch eingefangen.

 

Ein Gegentest mit einer anderen aktuellen TELARC DSD Produktion brachte dann im Vergleich die klanglichen Schwächen der Mahler CD eindeutig zum Vorschein:

 

Ich empfehle: TELARC Shostakovich Symphonies No.1 & No. 15 unter Jesús Lópes-Cobos mit den Cininnati Symphony Orchestra.

 

Körper, Volumen, Kraft, Klangfarbe, enorme Dynamik eine faszinierende Räumlichkeit prägen das Klanggeschehen. Wunderbare eingefangene Musik. Eine Perle in jeder Klassiksammlung.

 

Also bis denne friends & Co.

 

Gruß

 

Daniel

 

 

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>>Klanglich ist diese CD, trotz gegenteiliger Darstellung in der Presse, eine absolute Enttäuschung.

Das Orchester wirkt klanglich distanziert, als ob man das Geschehen irgendwie aus einer esoterischen Sicht betrachtet. Fast vollkommen Substanz und körperlos erscheinen die Instrumente. Klangfarben sind nur wenige vorhanden, insgesamt wirkt das Klanggeschehen eher dünn und spitzanalytisch drahttisch. Die vorhandene enorme Dynamik wirkt irgendwie nicht auf das gesamte Klangfrequenzspektrum verteilt, sondern scheint immer zu den hohen Frequenzen hin zu tendieren, was beim Langzeithören wirklich auf die Nerven geht.

Räumlichkeit ist zwar vorhanden, aber nur unzureichend realistisch eingefangen.<<

 

Hi Daniel,

 

stimmt, aber so oder noch schlechter sind 90% aller neuen Klassik Aufnahmen - völlig energielos, tote Töne vor totem Hintergrund. Ich weiss nicht, was damit gemacht wird, aber witzig finde ich das nicht mehr, zumal ich durch Privataufnahmen weiss, was möglich ist. Das Gute daran: Man spart viel Geld. Neulich sah ich einen Spielfilm, wo eine Frau im Aufnahmeraum Cello spielte. Man hörte selbst über einen 5 Marks-Fernsehlautsprecher, dass das Cello nicht dazugemischt war, dass die Frau atmete, sich der Ton im Raum ausdehnte und es daher äusserst "echt" klang. Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass die heutigen Masterings nur dazu da sind, dass man nichts mehr hört. Es klingt immer, als ob man jeden einzelnen Musiker in einen schalltoten Raum gesperrt hätte und anschliessend alle irgendwie zusammenpfriemeln würde. Den Schostakovitsch werde ich mir mal zulegen.

 

Frohe Feiertage

 

Walter

 

 

 

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Hallo Walter,

 

im 3Sat werden manchmal Klassikaufnahmen gezeigt, auch von kleineren Konzerten. In der Tat, du hast recht. Selbst über meinen SONY Fernseher klingen diese Mitschnitte teilweise authentischer als die besten Klassik CD´s. Das ärgert mich ganz oft !

 

Im 3Sat wurde vor dem Kölner DOM ein Musikfestival aufgezeichnet, mit u.a. lateinamerikanischer Musik. Ich zeichnete das mit S-VHS auf. Kaufte mir anschließend die CD der Gruppe, die mir besonders gut gefallen hat.

 

Die CD klingt zum in die Tonne schmeißen, die Aufzeichnung über meinen modernen Fernseher viel besser als die CD auf meiner x kDM teuren Anlage.

 

Das nenne ich Fortschritt in der HiFi Technik.

 

Nun ja, da lege ich mir eine schöne DECCA Platte auf, z.B. Mahler´s 5. Dann bin ich ersteinmal wieder befriedigt.

 

Schöne Weihnachten

 

Gruß

 

Daniel

 

 

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>>Nun ja, da lege ich mir eine schöne DECCA Platte auf, z.B. Mahler´s 5. Dann bin ich ersteinmal wieder befriedigt.<<

 

Hi Daniel,

genauso mache ich das auch (bin seit der Geburt Mahler Fan), allerdings überkommt mich in letzter Zeit häufig die Mordlust, wenn ich die modernen "Machwerke" höre. Die "Techniker" haben schon Recht, wenn sie behaupten es gäbe kaum einen Unterschied zwischen MP3 und CD. Wenn eh nix drauf ist, ist das Format auch egal. Ich habe sogar den Verdacht, dass dieses "Nichts" auf SACD (www.super-audio.de) noch deutlicher rüberkommt, denn die alten Master (z.B. Bruno Walters Brahms) funktionieren hier fantastisch. Die Entwicklung ist wie beim Orangensaft:

Orangensaft->Orangennektar->Orangensaftgetränk->Durstlöscher.

In der Aufnahmetechnik sind wir schon über dem Stadium des "Durstlöschers". Schöne neue Welt! Dafür kann es eigentlich nur wenig Gründe geben. Entweder sind die Studio-Anlagen so schlecht, dass man nichts hört, es gibt Kostengründe, oder die Tomeister haben keinen Bezug zur akustischen Musik oder den Musikern. Boshaftigkeit kann man - glaube ich - ausschliessen. Also müssen wir wohl weiter Aufnahmen aus den "Goldenen Zeiten" der Aufnahmetechnik hören und neue Aufnahmen einfach als Information betrachten. Dummerweise sind die oft so kaputt, das Spannungs- und Melodiebögen nicht mehr erkennbar und dadurch die Interpretation völlig wertlos wird, wenn man's nicht schon live gehört hat und es aus dem Gedächnis vervollständigen kann.

 

Herzliche Grüsse

Walter

 

 

 

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...dass bei Euch beiden irgendwo fundamental was schiefläuft in Eurer "kDM" Anlage oder in der Rezeption.

So SCHLECHT wie Ihr sie redet, sind moderne Aufnahmen weissgott

nicht.

Vielleicht ein bisschen weniger auf Fehler in der "Kette" hören

ünd stattdessen auf die Mucke konzentrieren?

 

Dann klappts auch mit den "Melodiebögen" :7

 

gruss frank

 

 

*****************************************

»Die Menschen werden geboren, die Menschen sterben.

Die Zeit dazwischen verbringen sie mit dem Tragen von Digitaluhren.«

Douglas Adams (1952-2001)

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Hallo Walter,

 

ein wirklich tolle Analogie mit dem Orangensaft !

 

Im übrigen ist selbst der beste fertige Orangensaft heute nicht mehr orange sonder gelb. Er müsste also Gelbsaft heißen. Habe mir gerade ein Netz spanische Navelina Orangen gekauft und ausgepresst. Ergab 1.2 Liter Saft. Der hatte die Farbe orange, deshalb auch Orangensaft.

 

Ich weiß nicht wie es Dir geht, ich bleibe lieber bei Orangensaft, auch in der Musik.

 

 

Dir ein schönes Fest

 

Gruß

 

Daniel

 

 

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>>Habe mir gerade ein Netz spanische Navelina Orangen gekauft und ausgepresst.<<

 

Hi Daniel,

seit ich in Kalifornien war, kann ich hiesigem Orangensaft nichts mehr abgewinnen. Hier gibt's kleine italienische oder türkische Gemüseläden, wo man tolle Orangen bekommt.

 

>>Ich weiß nicht wie es Dir geht, ich bleibe lieber bei Orangensaft, auch in der Musik.<<

 

Ich auch - nochmal zu Schostakowitsch. Kennst Du die "Age of Gold" Aufnahme mit Martinon? Gibt's bei Reson. Ich habe sie vor Jahren auf Decca Eclipse aus England mitgebracht, und die CD ist kaum schlechter.Die Sache mit der Aufnahmequalität kann ich übrigens gut verifizieren, denn mir steht innerhalb eines Jahres so ziemlich jede Gerätekonfiguration zur Verfügung.

 

Grüsse

Walter

 

 

 

 

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Hi

wenn du die Aufnahmen im Fernsehen magst, dann ist ein digitaler Receiver Pflicht, vor allem wenn man ne gute Anlage hat. Das Signal in die Anlage eingespeist und über die guten Lautsprecher gehört. Macht mein Vater und klingt wirklich klasse.

Jetzt hab ich aber noch ne ketzerische Idee. Was für Lautsprecher hast du? Das Phänomen mit dem "aus dem billigen Lautsprecher klingt´s besser" hab ich schon mal gehört. Und zwar gings da ums Auto. Manche Leute haben gesagt sie hören lieber mit Werkslautsprecher als mit teurem Komponentensystem weil die Musik dann noch Musik sei. Das liegt wohl am Breitbänder. So einer ist wahrscheinlich auch in deinem Fernseher. Probier mal über deine Anlage und berichte dann(würd mich interessieren

Frohes Fest

mfg Christian

 

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Hi Christian,

 

Entschuldige die späte Antwort, aber ich war 'ne Woche in Urlaub. Den Verdacht mit den Breitbändern hatte ich auch schon und die tonale „Geschlossenheit“ ist nicht wegzudiskutieren, jedoch leider häufig sehr schmalbandig. Aber ich denke, das Desaster liegt an den derzeitigen Aufnahmepraktiken (ich rede jetzt immer vom klassischen Bereich). An den Rundfunkaufnahmen wird scheinbar nicht so drastisch „rumgeschraubt“. Ich habe hier auf der Philadelphia Filmmusik eine AAD der Callas Aufnahme aus Andrea Chenier. Dort hörst Du den kompletten Raum mit dem Stühlerücken, Knarren und der immensen Energie, die die Stimme der Callas überhaupt ausmacht. Daneben habe ich eine digital remasterte Version der gleichen Aufnahme, wo jemand versucht hat das Bandrauschen zu filtern. Es ist natürlich genauso da, wie vorher, nur sind die Obertöne gekappt und daher verfärbt’s. Die Raumakustik ist durch künstlichen Hall ersetzt worden und alles ist „im Eimer“. Die Stimmartikulation ist verflacht, die Modulation ist kaum wiederzuerkennen und die tiefen Streicher klingen nicht mehr nach Holz, sondern nach Gummi. Wenn im Pop-Bereich solche Sachen gemacht werden ist es nicht weiter schlimm, denn das interessiert in 2 Jahren niemanden mehr, aber grad bei Jahrhundert-Aufnahmen ist es kaum anders als das Anstreben der „Richtigmacher“, die in der Sixtinischen Kapelle die Michelangelo-Figuren mit grauen Stoff-Fetzen übermalt haben. Nur kann man’s auf dem Audio-Master nicht rückgängig machen, da die Original-Informationen zerstört sind. Ähnlich wie das Brathähnchen beim Tierarzt „Ist da noch was zu retten“?

 

>>Jetzt hab ich aber noch ne ketzerische Idee. Was für Lautsprecher hast du? Das Phänomen mit dem "aus dem billigen Lautsprecher klingt´s besser" hab ich schon mal gehört. Und zwar gings da ums Auto. Manche Leute haben gesagt sie hören lieber mit Werkslautsprecher als mit teurem Komponentensystem weil die Musik dann noch Musik sei<<

 

Das stimmt häufig und ist wirklich arg ketzerisch, aber ich höre diese Sachen über viele Kombinationen und die Ergebnisse sind immer gleich. Ich würde mir nie erlauben über meine Heimanlage gesetzmässige Schlüsse zu ziehen. Letztendlich kann ich aber über irgendwelche "Billig-Systeme" mehr über die Musik erfahren, als über irgendwelche aufgeblähten HighEnd Kombinationen, wo irgendwelche Lautsprecherkästen dazwischenrummsen und Verstärker den Sturm im Wasserglas simulieren - und da beginnt schon das Grübeln, oder?

 

Herzliche Grüsse und einen Guten Rutsch

Walter

 

 

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