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kliem

Gehäusevolumen Mitteltöner

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Hallo Ihr Fachleute da draußen,

 

In der image hifi 6/2000 steht im Bericht über die

Audiodata Sculpture:

" in kleinen Kammern eingesperrt, klingen Mitteltöner häufig eng oder eben schlicht nach Box..."

 

Ist denn das Gehäusevolumen für einen Mitteltöner sooo variabel?

 

Ich war immer der Meinung, das Gehäusevolumen

(auch eines Mitteltöners) sollte im Interesse einer guten Impulswiedergabe auf das Ziel einer Einbaugüte Qtc 0,707 berechnet werden.

Oder liege ich da völlig falsch?

 

Grüße an alle

Uwe

 

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Hi,

es kommt in erster Linie darauf an, wie groß der einzusetzende MT werden soll.

Handelt es sich um einen reinen Konus-MT, mit relativ dünner und steifer Membran, so ist es von Vorteil, wenn das Gehäuse des MT nicht kastenförmig ist, sondern eine geometrische Sonderform aufweist, wie Zylinder mit halbkugelförmigem Abschluss, spitzwinkliges Dreieck usw.

Wie groß im Verhältnis zu den Parametern dieses Gehäuse wird, hängt auch stark von der unteren Einsatzfrequenz ab, liegt die weit über der Fc, kann man durchaus auch ein kleineres Gehäuse bauen.

Deine Fragen sind also nicht generell zu beantworten, zu sehr differieren die Lösungsmöglichkeiten.

 

Joohoo

 

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Freut mich, daß deine Aussagen meine Umsetzung unterstützen:

Ich setze einen Focal Konusmitteltöner (5NV 4212 -Polyglass,Fs von 54,5 Hz)ab 200 Hz in einer Dreiwegebox ein.

 

Hoch/Mittelton haben ein eigenes Gehäuse, von außen ein üblicher Quader, von innen aber viele 9mm MDF Schichten aufeinandergeklebt, von denen jede Platte etwas kleiner als die vorhergehende Platte ist. Sieht im Querschnitt von oben aus wie eine feingestufte Pyramide. Das Gehäusevolumen beträgt rund 5 dm³. Ich bin mit dem Klang hochzufrieden und kann diesen Aufbau nur weiterempfehlen, obwohl er zugegeben ein bißchen Arbeit macht.

 

Grüße an alle

Uwe

 

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Gast # Lunatic #

Hallo Uwe / Alle,

==========================================================

Einige Anmerkungen zu Deiner Frage:

 

1) Die Güte hat nur im Bereich der Eigenresonanz Ihre Bedeutung, sie beschreibt die 'Bedämpfung' im Bereich um den Impedanzpeak, und wird auch daraus errechnet. Alle Aussagen, die die Impulswiedergabe betreffen sind auch nur auf diesen Frequenzbereich beschränkt !!.

 

2) Ein Mitteltöner, der oberhalb dieses Peakes betrieben wird unterliegt diesen Gesetzmäßigkeiten nicht so streng, je nach dem wie nahe man der Resonanz kommt => deshalb: großes Gehäuse verschiebt die Resonanz nach unten.

 

3) Bei der Gestaltung der Weiche sollte auf den Impedanzhügel Rücksicht genommen werden. Umso größer das Volumenm ist, desto tiefer ist die Resonanz im Eingebauten Zustand und entschärft so das Problem mit der steigenden Impedanz. Auch das 'Einschwingen' ist theoretisch besser bei Qtc=0,4 als bei 0,7 !!. Evtl muß man die Impedanzspitze sogar linearisieren.

 

4) Bei Deinem Chassis liegt die rechnerische Eigenresonanz bei etwa 150Hz, das ist schon recht nahe an der Trennfrequenz. Eine Weiche nach Lehrbuch wird hier nicht mehr ideal funktionieren da ja die Impedanz mit sinkender Frequenz stark steigt!.

Ich würde das Gehäuse größer wählen um dieses Problem an der Stelle zu entschärfen, und entsprechend im inneren versteifen und bedämpfen, um Gehäuseresonanzen zu verhindern.

 

5) ist das Gehäuse des Mitteltöners zu klein, so besteht die Gefahr, daß die Energie die in das Gehäuseinnere gepresst wird versucht, wieder nach außen zu gelangen. Das gelingt nur an der schwächsten Stelle, und das ist wiederum die Membran. Der Klang kann also durch ein zu kleines Gehäuse durchaus beeinträchtigt werden, es kann zu dem 'topfigen' Klang kommen.

In einem großen Gehäuse ist besser Platz, den Rückwärtigen Schall zu bedämpfen.

 

6) Du schreibst, daß Du mit dem Klang Deiner Lautsprecher zufrieden bist, das ist aber doch das wichtigste, also laß dich nicht verunsichern !!

 

 

Gruß,

_____________________________

Music is Art - Audio is Engineering !!

========================

 

 

 

 

 

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Hallo Axel!

 

>

>3) Bei der Gestaltung der Weiche

>sollte auf den Impedanzhügel Rücksicht

>genommen werden. Umso größer das

>Volumenm ist, desto tiefer ist

>die Resonanz im Eingebauten Zustand

>und entschärft so das Problem

>mit der steigenden Impedanz. Auch

>das 'Einschwingen' ist theoretisch besser

>bei Qtc=0,4 als bei 0,7

>!!. Evtl muß man

>die Impedanzspitze sogar linearisieren.

>

 

hm, einige anmerkungen:

1. Qtc = 0,4 ist doch bereits überbedämpft? das sollte wohl in keinem fall ein angestrebter wert sein!?

2. sinnvollerweise fließen die einbauparameter ja in das weichendesign mit ein, d.h man überlegt sich erst die ART des hochpasses, dadurch werden die einbauparameter bestimmt, dann baut ein entsprechendes gehäuse mit dem bestimmten volumen. nun die passende frequenzweiche dazu, deren trennfrequenz nun aber fest vorgegeben ist! macht aber nix, denn einerseits spart man sich so das RCL-glied und andererseits ist der tiefpass des tieftöners leichter anzupassen als umgekehrt (so "lehrt" das zumindest der schwammkrug ;-))

das fazit ist da natürlich, dass das volumen durch die angestrebte trennfrequenz determiniert wird! ein einfaches drauflosbauen mit "irgendeiner" kammer und dem frequenzweichendesign a la "schau mer mal" funktioniert dann natürlich nicht mehr (aber gott sei dank gibt es ja noch RCL-glieder ;-))

 

gruß, holli

 

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Gast # Lunatic #

Hallo Holli / Alle,

==========================================================

>hm, einige anmerkungen:

>1. Qtc = 0,4 ist doch bereits überbedämpft? das sollte wohl

>in keinem fall ein angestrebter wert sein!?

 

Wenn Qtc = 0,4 (OK, ist vielleicht Übertrieben, soll ja auch nur ein Beispiel sein) und fc= 90Hz und der Einsatzbereich erst ab 200Hz ist, dann ist die Güte absolut irrelevant und völlig egal. Überbedämpft, ja, aber doch nur im Bereich um die 90 Hz !!.

 

>2. sinnvollerweise fließen die einbauparameter ja

>in das weichendesign mit ein, d.h man überlegt sich erst

 

Ich habe hier nichts anderes gesagt, sondern nur anders formuliert!

 

>das fazit ist da natürlich, dass das volumen durch die

>angestrebte trennfrequenz determiniert wird!

 

Das sehe ich so nicht!

Wir bewegen uns hier außerhalb des von Thielle & Small definierten Einsatzbereiches, siehe oben !

 

Aber Du hast natürlich schon recht, einfach nur darauf losbauen is nicht. Man muß schon viel Messen, rechnen, nachmessen usw..................

 

 

Gruß,

_____________________________

Music is Art - Audio is Engineering !!

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Hi Alex!

 

>Das sehe ich so nicht!

>Wir bewegen uns hier außerhalb des

>von Thielle & Small definierten

>Einsatzbereiches, siehe oben !

 

OK, wenn die Trennfrequenz ausreichend hoch ist, bin ich natürlich auf deiner linie.

 

aber der anwendungsfall eines tief angekoppelten TMT ist im zeitalter der tieftonfähigen 13er oder mitteltonfähigen 17er ja nicht mehr ganz so selten.

 

hier sollte man vielleicht noch eine weitere möglich nicht unerwähnt lassen: aktiv!

 

 

holli.

 

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Gast # Lunatic #

Klar, Holli

das ist der 'KÖNIGSWEG' ohne Frage,

aber darum ging's hier ja nicht.

 

 

Gruß,

_____________________________

Music is Art - Audio is Engineering !!

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Hallo lunatic,

 

auf die Gefahr daß ich mich hier blamiere, aber was ist eine rechnerische Eigenresonanz?

 

Ich kenne nur die Freiluftresonanz und die im eingebauten Zustand und diese ergibt nach meinen Berechnungen 96 Hz für mein Focalchassis.

 

Ansonsten Dank für Deine fundierten Erläuterungen.

 

Grüße an alle

Uwe

 

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Gast # Lunatic #

Hallo Uwe,

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>auf die Gefahr daß ich mich hier blamiere, aber was ist ...

 

Bitte keine Angst, Uwe. Mit Fragen kann man sich nicht blamieren, eher mit solchen Antworten wie: "Nun, davon hab ich keine Ahnung und das weiß ich auch nicht, aber es ist doch ganz bestimmt blablabla ..............."

Leider gibts davon auch viele hier.

 

>eine rechnerische Eigenresonanz?

>Ich kenne nur die Freiluftresonanz und

>die im eingebauten Zustand und

>diese ergibt nach meinen Berechnungen

>96 Hz für mein Focalchassis.

 

Nach meinen auch (~). Und das ist die rechnerische Eigenresonanz, und hat mit der Wirklichkleit nur eine statistische Ähnlichkeit. Die Lautsprecherparameter unterliegen, leider, einer großen Schwankungsbreite von bis zu +/- 20%. Bei Focal vielleicht nicht ganz, aber die Werte sind statistisch ermittelte Werte aus einer Serienstreung. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, die Datenblattwerte am eigenen Chassis nachzumessen, wenn man das kann. Bei einem Mitteltöner, der aber auf jeden Fall oberhalb seiner Einbauesonanz betrieben wird ist das nicht ganz so tragisch.

Und der Einfluß des Gehäuses, das ja durchaus recht kompliziert sein kann und sich mit Einbauten und Dämmung einer korrekten Berechnung entzieht, ist auch am besten mit einen Impedanz- und SPL- Messung im komplett fertigen Zustand beizukommen. Alles Andere ist nur Theorie. Man kann zwar auf 5 Stellen hinterm Komma genau rechnen und trotzdem präzise 50% daneben liegen.

 

 

Gruß,

_____________________________

Music is Art - Audio is Engineering !!

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Hi,

wieso kann man "nur" 'präzise 50%' daneben liegen?

Leider musste ich auch schon miterleben, oder besser messen, dass ich, ausgehend vom (errechneten) Ursprungswert (Katalog), lockere 100% daneben lag. ;-)

Manchmal könnte man meinen, die Messmethodik der Katalogangaben sei völlig different zu der allgemein bekannten. Wie sonst kämen die auf Werte, die sich bei eigener Messung überhaupt nicht oder nur partiell nachvollziehen lassen?

 

Joohoo

 

 

 

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Gast # Lunatic #

Hallo Murphy / Alle,

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OK, ich geb mich geschlagen: 100% daneben ist noch präziser !

 

(Jetzt hab ich den Smiley schon wieder vergessen, aber ich find die Dinger auch nur zu doof!)

 

Noch was aus der Praxis: Serienprodukte, wie Lautsprecher werden (meist) in Billiglohnländern hergestellt. Die Parameter werden einmal festgelegt, und dann werden die Teile verkauft. Nun kann es sein - und ist auch so - daß z.B. aus Kostengründen oder wegen Konkurs, der Membranhersteller, der Magnet- oder Sickenlieferant gewechselt wird. Das ändert zwar die Parameter des Chassis, aber nicht die im Prospekt!

Vor einiger Zeit hab ich mal 8 300er Chassis von Monacor durchgemessen. Die Parameter waren alle 'daneben' (für meinen Einsatz aber ziemlich gut!). Bei meinem Anruf in Hamburg hieß es dann lapidar: OOOch- da haben wir letztes Jahr den Lieferanten gewechselt ..... . . . . . . . .

Kein weiterer Kommentar zu diesem Thema, außer:

Werden Parameter in Prospekten angegeben, so sind das 'zugesicherte Eigenschaften'. Werden diese nicht eingehalten ist es völlig legitim diese zu tauschen oder zurückzugeben.

Bei Markenherstellern sind die Streungen allerdings deutlich geringer und die Angaben zuverlässiger - sei hier auch mal gesagt.

 

Gruß,

_____________________________

Music is Art - Audio is Engineering !!

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Hi,

Bei Markenherstellern sind die Streungen allerdings deutlich geringer und die Angaben zuverlässiger - sei hier auch mal gesagt.

Hierbei hast Du wohl vergessen, zu schreiben, dass auch die Chassis von sog. 'Markenherstellern' zum überwiegenden Teil ebenfalls aus Fernost kommen, meist sogar aus den gleichen Produktionsstätten wie die von Dir angeführten 'Billigchassis'.

Aber das ist hier ja auch nicht die Diskussionsgrundlage.

 

Joohoo

 

 

 

 

 

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Hi Michael,

nennst Du mir dann bitte auch den Grund für die Haue? *g*

Außerdem: warum soll ich Dich verhauen, bist Du doch mit dem REL schon genug gestraft.....;-)

 

Joohoo

 

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