Erfahrungen mit MSW

[Markus 0]

Hallo zusammen!!!

Ich möchte mir bald ein paar neue Boxen bauen und dachte da an MSW.

Ich habe aber bisher nur darüber gelesen (In der Firmeneigenen

Broschüre)und noch keine gehört. Diese Quelle ist wahrscheinlich nicht die

objektivste!!!

Wer hat Erfahrungen mit MSW und kann mir diese mitteilen??? Ich habe,

vor allem von einem Problem bei ca. 10000Hz gehört. Was für eine

Problem ist das??? Gibt es MSW eigentlich nur bei Manger selbst, oder

gibt es andere Bezugsquellen? Wer trennt sich vielleicht von seinen

gebrauchten??? Kann man gebrauchte eigentlich bedenkenlos kaufen???

Ihr seht ich habe viele Fragen!!!

Also antwortet bitte,

 

mfg

Markus

 

[andreas23 0]

Hallo Markus,

wird' zeit daß Dir mal jemand antwortet.

Ich habe eine Zerobox mit 1x MSW + 2xVifa 20er

im geschlossen Gehäuse.

Ich sehe die Box wie folgt:

Nachteile:

- gebündelte Abstrahlung der Höhen wg. der großen Membrane

- Baß nicht sehr druckvoll

- tendenziell 'mittiger' Klang

Vorteile:

- präziser Baß

- unaufdringlich

- sehr gutes Auflösungsvermögen

- extrem netürliche Wiedergabe

 

Der letzte Punkt fällt mir z.B. bei Geräuschen in Surroundbetrieb oft positiv auf. Die zwei 20er braucht man eigentlich nicht, ein Chassis mit tieferer Abstimmung wäre für mich attraktiver. Deshalb würde ich heute im Baß wahrscheinlich einen Treiber meiner Wahl aussuchen evtl. aktiv angesteuert. Dabei ist dann aber auf die richtige Trennung (18db wg .Phase) zu achten.

Der MSW wird ein bischen esoterisch vermarktet, davon sollte man sich aber nicht verwirren lassen. Es ist einfach ein gutes, hochauflösendes Breitbandchassis, daß auch in normalen Anwendungen (Mitteltöner)Sinn machen kann.

Ein spezielles 10kHz Problem kann ich nicht 'erhören', habe hier aber irgendwann von irgendjemandem davon gelesen, der aber glaube ich keinen MSW hat.

 

wirklich Schade ist der hohe Preis des Chassis, der es mir derzeit verbietet auf gleiche Kanäle aufzurüsten, vielleicht reichts ja mal für einen center (warum lese ich hier im Forum eigentlich so wenig über surround ?)

 

Alle Fragen zu Hörterminen und Vertreib kannst du sicher direkt bei Manger beantwortet kriegen. Einen 'grauen' Markt gibt's wohl kaum, Gebrauchtangebote sind sicher selten.

 

Chiao Andreas.

 

[Achenbach 0]

Hallo,

ich habe ne 103 mit je einem 25er und Manger bestückt. Betrieben werden sie aktiv.

Wenn man normale Lautsprecher gewohnt ist, klingt der Manger ersmal ziemlich langweilig und muffig. Wenn man mal einihe Minuten damit gehört hat merkt man, dass er sehr neutral und unaufdringlich klingt und trotzdem keine Information verschluckt. Beim zurückschalten auf 'normale' Ls merkt man erst mal wie agresssiv so manche abgestimmt sind. Trotzdem bringen die nicht mehr Information rüber.

Die Bassgehäuse werden bei Manger grundsätzlich geschlossen ausgelegt und klingen recht schlank. Die mit den 20er Bassen waren mir schon etwas zu schlank. Meine werde ich mit einem zweiten Bass nachrüsten.

Es stimmt, dass sie etwas bündeln, hat aber nichts mit der großen Membran zu tun. Die schwingt im Hochtonbereich nur noch in der Mitte.

Die Dynamik könnte besser sein. Allerdings wird man kaum neutralere Chassis wie den Manger finden.

 

Gruß

Dieter

 

[Philipp 0]

Hallo Dieter,

worauf, wenn nicht auf die Membrangrösse, ist deiner Meinung nach die starke Bündelung zurück-

zuführen?

Grüsse, Philipp

 

[Gast # Lunatic #]

Hallo Philipp, Dieter / Alle,

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Es ist richtig, daß die Manger MSW's etwas gerichtet abstrahlen. Obwohl mit zunehmender Frequenz die Schallabstrahlenden Membransegmente kleiner werden (Biegewellen!) sind diese doch erheblich viel größer als z.B. die Fläche einer 19er Kalotte. Daher, fast schon wie bei einem Elektrostaten, die gerichtete Abstrahlung.

Und diese stört nur beim 'rumlaufen'. Dabei ist nun widerum kaum gscheit Musik zu hören. Besser ist es allemal, es sich im 'Sweet Spot' gemütlich zu machen - und dann kann man den MSW auch so richtig genießen. Der Richtwirkungseffekt wird übrigens durch Einsatz von 3 MSW/Kanal etwas gemildert.

Aber für fullpower HeavyMetal, Drum'nBass oder Techno sind diese Teile nicht geeignet!

 

Übrigens: Diese LSP zu aktivieren und die geschlossenen TT per Linkwitz-EQ (you remember?) zu entzerren ist die optimale Konfiguration!

 

 

Gruß,

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Music is Art - Audio is Engineering !!

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[Weide 0]

Hallo,

 

die Bündelung entsteht eindeutig durch die große Membranfläche. Die Schwingspule hat einen Durchmesser von 75mm und ist mit ihrem Umfang vollständig mit der Membran verbunden (einige Schnittzeichnungen lassen geschickterweise etwas anderes erkennen). Dadurch werden Biegewellen sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich der Schwingspule erzeugt, was natürlich zu Interferenzen und somit zu extremen Richtkeulen führt.

Soweit ich weiß gelang Manger die (ideale)punktförmige Anregung in Membranmitte nicht, weil in dem Fall nicht genug Energie in die Membran übertragen werden kann - es wäre viel zu leise.

 

Ich habe die Mangers zwei mal bei mir zur Probe und sie auch in Vorführungen gehört (nach dem Motto:"Die Dinger müssen doch einfach gut sein so wie die gelobt werden"). Sie konnten mich jedesmal auf's neue nicht überzeugen. Ich glaube, hier wirkt der High End Effekt (Suggestion) am stärksten. Meiner Meinung nach klingen sie ungefähr so wie ein billiges Kofferadio (das meine ich ernst). Sie sind muffelig und verfärbt. Man braucht Tage, um sich daran zu gewöhnen. Nach Tagen findet man auch ein Kofferradio klanglich in Ordnung (das gleiche gilt übrigens für Mittelwelle - probiert's mal aus). Die Bündelung ist so stark, daß die virtuellen Schallquellen bei wenigen Zentimetern Kopfbewegung um einen Meter springen - und zwar meist in entgegengesetzter Richtung (Kopf nach links - schallquelle nach rechts). Abhilfe schafft wohl das von Manger empfohlende extreme Einwinkeln der Boxen, aber dann sind die Höhen weg.

 

Nach etwas 3 Tagen intensiven Probehörens habe ich meine eigenen Boxen wieder rangeschleppt und angeschlossen, und siehe da: Nach wenigen Minuten konnte ich mich wieder an meine gewöhnen. Für den Rest des 10 Tägigen Probehörens standen die Mangers in der Ecke und warteten auf den Spediteur - ich hatte keine Lust mehr, darauf Musik zu hören.

 

Beim Manger scheiden sich wirklich die Geister. Er hat eine sehr große Fangemeinde. Ich für meinen Teil kann den Kult jedenfalls nicht nachvollziehen.

 

Für mich als Selbstbauer kommt noch ein weiterer Punkt hinzu: Setzt man den Manger ein, so deckt man fast den kompletten Hörbereich ab - es bleibt somit kaum Spielraum für Experimente (z.B. mal einen neuen Mitteltöner ausprobieren o.ä.).

 

Gruß Weide

 

[Philipp 0]

Hallo Andreas, Lunatic,

der Grund für die Bündelung ist in jedem Fall die Größe der Membran, eine andere Erklärung kenne ich nicht.

Das hat ja eigentlich nur der Dieter bezweifelt und ich dachte, vieleicht hat er eine bahnbrechende neue Erkenntnis (nicht ironisch gemeint), man sollte offen sein für

neue/andere Ansichten.

Aber vieleicht kommt die ja noch?

 

Was haltet ihr vom Einsatz des MSW als Mitteltöner?

 

Grüsse, Philipp

 

 

[andreas23 0]

Das springen der Ortung bei Kopfbewegung ist auch bei mir festzustellen, im sweet spot sollte man deshalb nicht sitzen. Auch die geringe Höhendosis nach dem Eindrehen ist zutreffend, jedoch kann man ab diesem Punkt von Geschmackssache sprechen. Das gleiche gilt generell für die Baßmenge. Also glücklicher Besitzer eines stino-Verstärkers mit diesen teuflischen Drehreglern (Bass + Höhen)weiß ich mir je nach Programm duchaus zu helfen.

 

Tonale Abstimmung allein bringt's aber generell nicht. Auflösungsvermögen z.B. ist mir sehr wichtig, genauso der Eindruck von Realismuss, der bei mir immer wieder entsteht, und den ich beim gelegentlichen reinhören oftmals bei normalen Hochtönern vermisse.

Probehören ist allen Interessenten und Neugierigen von mir dringend empfohlen.

 

Andreas

 

P.S.

wg der Höhen habe ich schon über einen rückseitig montierten Hilfshochtöner (Bändchen) nachgedacht. Die verspätet eintreffenen Signale sollten eigentlich nicht die Ortung, wohl aber die tonale Ballance ändern können.

 

 

[Achenbach 0]

Ich habe nicht behauptet, dass er nicht bündelt. Wie oben schon geschrieben wurde, ist die Membran ein Biegeschwinger, deren abstrahlende Fläche mit zunehmender Frequenz immer kleiner wird. Leider nicht klein genug :-(

 

 

[Gast # Lunatic #]

Hallo Dieter, Andreas, Markus / Alle,

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Hier mal ein Tipp, für alle MSW- Besitzer, die den Klang Ihrer Lautsprecher, wie oben teilweise beschrieben, zu 'langweilig oder zu muffelig' empfinden:

Der Tendenz, mit ansteigender Frequenz etwas leiser zu werden kann man entgegenwirken, indem man einen ~10 Ohm, (min 20Watt, MF-) Widerstand, zu einem ~10µ Kondensator (min. MKP) paralell, und das ganze in Serie vor den MSW schaltet.

Dieser kleine Trick senkt die Mitten etwas ab und verhilft den ganzen zu etwas mehr 'Spritzigkeit' und auch der Bass, der ja nicht beeinflusst wird erscheint durch die etwas zurückgenommenen Mitten etwas fetter. Der Test ist schnell und preiswert durchgeführt. Es lohnt sich mit den Bauteilen etwas zu spielen: Je größer der Widerstand (~5-15 Ohm) desto höher die Absenkung. Der Kondensator begrenzt die Frequenz die den Widerstand passiert, also desto größer der Kondensator desto niedriger die ungedämpfte Frequenz. Aber, man sollte diesen Effekt nicht zu sehr übertreiben !

In meinen MSW- Projekten habe ich diese RC-Schaltung einfach mit einem hochwertigen Schalter gebrückt, und kann so mit- und ohne Korrektur hören, alle die ich jedoch kenne haben diese Korrektur immer drin! (bei akt. Betrieb ideal, passiv ist eine etwas modifizierte Version besser. Bei Bedarf einfach nochmal anfragen!)

 

Als reinen Mitteltöner würde ich den MSW jedoch nicht empfehlen. Zu groß sind meiner Meinung nach die Probleme, die Unterschiedlichen technologien harmonisch miteinander zu verbinden. Sicher nicht unmöglich, aber überflüssig. Der MSW kann hohe Frequenzen, und mit der o.g. Schaltung auch ausreichend laut und allemal homogener als ein zusätzlich eingekoppelter Kalottenhochtöner - mit allen Phasenproblemen, die sich daraus ergeben.

 

 

Gruß,

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Music is Art - Audio is Engineering !!

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[andreas23 0]

bei passivem Betrieb wird die Entzerrung den Hochpass der Weiche beeinflussen.

Der Vorwiederstand könnte durch einen Spannungsteiler ersetzt werden, der Serienwiderstand läßt sich dann mit dem Kondensator überbrücken. Bei hohen Frequenzen sinkt die Impedanz dann aber entsprechend der Parallelschaltung ab. Dieser Bereich liegt aber wahrscheinlich weitgenug von der Trennfrequenz entfernt um den Hochpass zu verändern.

Was haltet Ihr von :

R-Serie 4.2

R-parallel 6.8

C ~20µF ?

 

Liege ich richtig, oder gibt's einen Denkfehler ?

 

[Gast # Lunatic #]

Hallo Andreas,

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Hab gestern den Arm gebrochen und werde

morgen oder übermorgen operiert, bin

deshalb zur Zeit etwas ge-händi-kapt.

Meine Lösung ist etwas anders, Mail

mich direkt, Antwort dann so in 8-10

Tagen,

 

Gruß, Axel