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mike_j

TMT ohne Weiche anschliessen

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Hoi zämä (Hallo zusammen)

 

Ich habe ein Testbox mit 2 Seas W171 EX-P und einem Seas NoFerro 900 aufgebaut. Über die Festtage habe ich Zeit die Weiche (momentan 6dB/18dB, getrennt bei ca. 2.5kHz) zu verbessern.

 

Da der W171 EX-P resonanzfrei ausschwingt, habe ich mir überlegt auf eine konventionelle Weiche bei den TMTs zu verzichten. Dafür mit einem (mehreren?) Saugkreise(n) den Pegel des Seas W171 EX-P oberhalb 2kHz zu reduzieren. Das sollte zu keinen Phasenverschiebungen führen.

 

Ich kann mir aber folgende Probleme vorstellen: HT-Pegel wird beeinflusst, zu tiefes Impedanzminimum für den

Verstärker, Impulsverhalten der Box wird schlechter. Was haltet Ihr von dieser Idee?

 

Danke und Gruss

 

Michi

 

 

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Hallo Michi,

 

was ganz ähnliches habe ich in meiner aktuellen Box verwirklicht, aber was soll ich mir hier einen Wolf reden - schaue einfach auf meine Homepage

 

http://www.weidinger-online.de

 

unter "Transmissionline", dort steht alles.

 

viele Grüße

 

Weide

 

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Hallo Weide

 

Deinem Fazit, dass das Abstrahlverhalten sehr wichtig ist, schliesse ich mich an. Darum will ich ja eine Trennfrequenz unter 3kHz erreichen.

 

Deshalb nochmal meine Frage an alle: Kann ich eine Pegelabsenkung mit Saugkreisen verwirklichen? Dass so ein 18dB Filter nicht möglich sind ist mir klar. Ich möchte nur das Rollof etwas tiefer haben.

 

Gruss Michi

 

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Hallo Namensvetter,

 

...hier im Forum inzwischen Nr. 38 ? :-)

 

Deine Vorstellungen von den Wirkungen verschiedener Entzerrungs- und Filter-Maßnahmen scheint noch etwas unklar zu sein.

Übersichtliche Literatur dafür ist kaum zu finden, daher versuch ichs mal so kurz wie möglich:

 

Saugkreis:

Eine Reihenschaltung von C, L und R parallel zum LS.

Wird auf der Abstimmfrequenz niederohmig -- leitet das Signal quasi am LS vorbei.

Funktioniert bei Spannungsanpassung (typ. Endstufe/Kabel mit niedrigem Ri) NUR, wenn

in diesem Frquenzbereich ein ausreichend hochohmiges Serienbauteil vorgeschaltet ist (im Falle TMT: Spule),

d.h. die Basis ist ein Filter 1.Ordnung (6 dB/O.).

Andernfalls trifft deine Befürchtung zu, dass der Verstärker evtl. überlastet wird (da direkte Parallelschaltung), schlimmer noch, die Schaltung zeigt nicht die gewünschte Filter-Wirkung!

 

Sperrkreis:

Eine Parallelschaltung von L, C und R in Serie zum LS.

Wird auf der Abstimmfrequenz hochohmig -- sperrt das Signal vor dem LS.

Funktioniert auch ohne weitere Serienbauteile.

 

Phasendrehung:

Jedes Analog-Filter/-Bandsperre etc. erzeugt neben der Amplitudenbeeinflussung auch Phasendrehungen.

Das ist nichts Schlimmes (Stichwort: "Minimalphasigkeit"), sondern so natürlich wie etwa das Spüren von Beschleunigungskräften wenn man mit dem Auto schneller werden will... ;-)

 

Tiefpass-/Hochpass-Filter:

weicher Phasengang mit Grenzwert 0° im Durchlassbereich, pro Filterordnung max. - bzw. + 90° im Absenkungsbereich; bei der Grenzfrequenz die Hälfte, also 45°.

 

Bandsperre (also Sperrkreis, bzw. Saugkreis bei hochohmiger Quelle):

Phasendrehung in Form eines liegenden S: bei tiefen Frequenzen mit 0° beginnend zunächst negativ bis z.B. -45° (je nach Q, max. 90°) dann wieder ansteigend durch 0° (genau auf der Sperrfrequenz) auf z.B. +45° und bei höchsten Frequenzen wieder zurück Richtung 0°.

 

Kombination aus Filter + Sperre bzw. Saugkreis:

Die Phasengänge der Einzelfilter addieren sich.

D.h. Serienspule (TMT, 1.Ordnung) + Parallel-Saugkreis laufen zu höchsten Frequenzen auf -90° zu, ein Sperrkreis allein jedoch auf 0° ! (da kein Tiefpass).

Dies ist der entscheidende Unterschied, der den Serien-Sperrkreis so interessant für die Freunde "zeitrichtiger" LS-Konzepte werden lässt.

Ich denke, dass auch du genau in diese Richtung strebst.

 

Mehrere Sperren hintereinander bzw. mehrere Saugkreise parallel:

Interaktion zwischen den Absenkfrequenzen mit neuen Maxima.

 

Filter höherer Ordnung + Sperre bzw. Saugkreis:

Alles ist kombinierbar mit entsprechender Addition der Wirkungen.

Die Interaktion der Bauteile untereinander (zwischen den Wunschfrequenzen) ist jedoch ohne Messung/Simulation kaum optimierbar.

 

Ob in deinem Fall eine oder mehrere Seriensperren anstelle Serien-L + Parallelsaugkreis günstiger wirken, kann ich so nicht beurteilen.

Das hängt von den Chassis und ihre eigenen Phasendrehungen ab,

-- zusätzlich zu den elektrischen Filtern! --

und natürlich auch, ob du es wagst, den HT auch mal umgepolt anzuschließen. Das eröffnet oft völlig neue Möglichkeiten mit eher sanften Filtern klarzukommen!

Letztlich geht es darum, die Phasen-DIFFERENZ zwischen TMT/HT möglich gering und im Crossoverbereich einigermaßen konstant zu halten. Andernfalls ergibt sich ein in Richtung des in der Phase "nachlaufenden" Chassis gekipptes Abstrahlmaximum.

 

Das Thema ist einigermaßen komplex und ohne Erfahrung/Meßmöglichkeiten halte ich nur Zufallstreffer für möglich.

Und die Diskussion um "zeitrichtige" Konzepte möchte ich hier nicht neu beginnen.

 

In der Hoffnung, auf Dich mit diesem Beitrag nicht kontraproduktiv zu wirken...

 

 

Gruß,

Michael

 

 

 

 

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Hallo Michael

 

Super Beitrag!

 

Ich habe recht gute Kenntnisse über Filterschaltungen mit passiven Bauteilen. Nur habe ich noch keine praktischen Erfahrungen im Zusammenhang mit Lautsprechern und Endstufen. Dies werde ich über die Festtage versuchen nachzuhohlen.

 

Habe mich wohl zu ungenau ausgedrückt:

Ich wollte eigenlich wissen ob der sehr kleine serielle Widerstand von Kabel, Klemme und Ri des Verstärker ausreicht, um einen messbaren Spannungsabfall mit einer frequenzabhängigen Last (zB. Saugkreis) zu erzeugen.

 

Deine Antwort kann ich wohl als Nein interpretieren.

Die Sperrkreise sind einen Versuch wert.

 

Ich halte mir aber immer eine Hintertür offen. Deshalb eine weitere Ueberlegung:

Betrachten wir die Endstufe als Stromquelle und nicht als Spannungsquelle. Parallel zu LS wird ein RC-Glied geschaltet. Je höher die Frequenz desto meht Strom fliesst durch dieses RC-Glied. Durch die Spule des LS fliesst weniger Strom => schwächeres Magnetfeld => weniger Auslenkung => weniger Pegel

Ziel Erfüllt. Oder nicht?

 

Gruss Michi

 

 

 

 

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Hallo Michael / Alle

 

>Ich wollte eigenlich wissen ob der

>sehr kleine serielle Widerstand von

>Kabel, Klemme und Ri des

>Verstärker ausreicht, um einen messbaren

>Spannungsabfall mit einer frequenzabhängigen Last

>(zB. Saugkreis) zu erzeugen.

 

Peaktisch Nein !

 

>Betrachten wir die Endstufe als Stromquelle und nicht als Spannungsquelle.

 

Das ist leider aber Falsch. Verstärker versuchen in der Regel

Die Spannung an jeder Last (Bis zum Exitus) zu halten.

Deshalb ist die Leistung an 4 Ohm meist meist doppelt wie an 8Ohm.

 

 

> Parallel zu LS wird ein RC-Glied geschaltet. Je höher die

> Frequenz desto meht Strom fliesst durch dieses RC-Glied.

 

Ja, aber zusätzlich, dehalb ist die Endstufe gefährdet und

der Saugkreis uneffektiv.

 

 

> die Spule des LS fliesst weniger Strom => schwächeres

 

Nein es fließt der gleiche Stronm.

 

>Ziel Erfüllt. Oder nicht?

 

Nein, siehe oben

 

 

Gruß EDDY

 

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Hoi EDDY

 

Das mit der Leistungsverdopplung wenn sich die Last von 8 auf 4 Ohm vergrössert hat mich überzeugt. Diese Idee muss ich wohl verwerfen.

 

Ich werde jetzt mal selber probieren. Und euch dann nächtes Jahr mit neuen Anregungen nerven.

 

frohe Festtage wünscht euch

 

Michi Nr.38

 

 

 

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Hi Michi,

 

sonst funktioniert kein Saugkreis (parallel zu TMT). - Würde nur Impedanz absenken, mehr nicht.

Außerdem kommt es durch die begrenzte Schallwand zu Ungenauigkeiten im Frequenzgang. Das kann ein Hersteller ja nicht vorher wissen.

Achte auf geringen RL von Spule, dann bleibt das Impulsverhalten

des TT nahezu erhalten.

 

Ohne Spule werden Mitten verfärbt. TMT wirkt auf HT. Richtig, schlechteres Impulsverhalten in den Mitten.

Impedanzunterschreitung nicht fürchten, da durch Induktivität des TMT Impedanzanstieg zu den Höhen hin.

HT hat ja mindestens eine Reihenkondensator?!

Dann versuchs und nimm trötigen Klang in Kauf.

 

Gruß Pipi

 

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