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Pete

Hochpass Vifa XT300

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Hallo!

 

Ich möchte einen Vifa XT300 V/4 bei 2000 Hz mit 6dB/Oct. an einen SS Revelator (TP:L=2mH) ankoppeln.

 

Gleichstromwiderstand: 2,8 Ohm

Impendanz: ca. 3,2 Ohm

L Schwingspule ~0,03mH

 

Um den Pegel auf TMT-Bezug zu bekommen (87dB vs. 92 dB)

komme ich auf ca. 5 Ohm Vorwiderstand ( kein Spannungsteiler, weil sonst C sehr gross und R-HP sehr klein)->7,8 Ohm Insges. für HP

Kommt das hin?????????????????

 

Mit dem Vorwiderstand komme ich für C auf einen Wert von C ~10müF.

Allerdings wird in der AOS Studio12 (gleicher TMT, Ft=1800 Hz, R-HP 6,8 Ohm) ein C mit 6,8 müF eingesetzt.

von diesem Wert auf mein Konzept extrapoliert (Ft etwas grösser, R-HP etwas grösser) müsste ich bei mir auch etwa 6,8müF einsetzen, was aber erheblich vom errechneten Wert abweicht.

Habe Faustformel C=1/(2*pi*ft*Z) benutzt.

 

Hat jemand ein Simu-Programm, der mir dass mal kurz durchrechnen könnte??????????????

 

Hat jemand Erfahrungen mit XT300 und Filter 1.Ordnung????????

 

MfG

Pete

 

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Hy Pete

 

Ich wuerde den XT300 nicht mit 6dB bei 2000Hz trennen.

Die unnoetige Belastung wuerde nur zu einem hohen Klirr fuehren.

Die besten Erfahrungen habe ich mit 18dB gemacht. Dann klingt der XT unglaublich frei und sauber. Eine weitere Gefahr sehe ich in dem grossen Ueberlappungsbereich zwischen TMT und XT300 da in der Naehe der Resonanz mit Phasendrehungen zu rechnen ist.

 

Gruesse Marc

 

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Hallo Pete,

 

Du bist zwar noch nicht lange dabei, hast aber doch schon einiges von deinen Plänen durchblicken lassen.

 

Stichworte: "Zeitrichtig", 6dB-Crossover.

 

Ich weiß nicht, ob dir bekannt ist, daß erfahrene Praktiker genauso wie "Theorie-Durchblicker" eine solche Lösung für nicht realisierbar halten.

Zuletzt hat das z.B. J. d´Apollito im Interview in "HobbyHifi" klar festgestellt.

Sie ist leider nur das rein theoretische Ideal "1-dimensionaler" Analog-Filtertechnik,

in der Akustik (3-dimensional) allenfalls bei Koaxchassis oder im Baß-/Grundton-Bereich sinnvoll.

 

Nachteile:

1a) stark gerichtete Abstrahlung im einem breiten Crossover-Bereich

1b) Maximum Richtung TMT gekippt (in der Regel nach unten),

2. hohe Belastung des HTs im MT-Bereich

3. hohe Anforderungen an die Breitbandigkeit der Chassis über den Crossoverpunkt hinaus

--der Schritt zum Breitbänder liegt nah...

 

Praktische Probleme (Chassis-Auswahl, Messung des Frequenzgangs, Simulation/Berechnung) sind beträchtlich,

da stecktst du gerade mittendrin...

und wenn du dich in anderen Postings der letzten Wochen umsiehst, bist Du da nicht allein, alle mit den gleichen Problemen...

 

Und der einzige Vorteil -- einwandfreie Impulswiedergabe -- ist nach seriösen Untersuchungen nicht hörbar !

(Crossover >einge hundert Hz, d.h. Group Delay <1 ms).

Seid einigen Jahren ist der Impulsfehler konventioneller "allpaßhaltiger" Weichen digital korrigierbar.

Auch hier bisher eindeutiges Ergebnis: nicht hörbar!

 

Die klanglichen Besonderheiten/Vorzüge müssen daher aus dem eigenwilligen Abstrahlverhalten kommen.

Das kann im Einzelfall interessant ("gut") klingen -- keine Frage, habe ich schon zigmal erlebt --

es bleibt aber ein grundsätzlicher Fehler,

zu dessen Optimierung schwer Tips zu geben sind.

 

-- Deine bisherigen Überlegungen sind übrigens theoretisch richtig :-), es fehlt nur der Chassis/Klang-Bezug.

Letztlich führt kein Weg drumherum, es selbst im Hörtest auszuprobieren, ob nun 6.8 oder 8.2 µF vorm HT besser passen, Spannungsteiler oder nur Vorwiderstand in welcher Größe (Ergebnisse aus Standardformeln sind nur der Startwert),

ist ein Saugkreis auf der HT-Grundreso notwendig etc...

 

Mein Tip:

a) mit breitbandigen, rel. weit übers Crossover hinaus spielenden Chassis (dein Fall):

* Hochtöner umpolen ! -- ja, DER Sündenfall

* Filter etwas steiler machen Richtung 12dB/O., aber mit tendenziell flacher/überdämpfter Filtercharakteristik,

d.h. kleines oder per Serien-R bedämpftes Parallel-C beim TMT, ggfs. als "halbe" Impedanzkompensation zu sehen;

"große" oder dito R-bedämpftes Parallel-L beim HT, ggfs. auch "nur" Grundreso-Kompensation..

* Ergebnis/Ziel: Allpass 1.Ordnung mit effektiv akustisch 12dB/O. Filterflanken

 

B) mit eher typischen Chassis bzw. konventionell mäßig steilen Filtern:

* Hochtöner nicht umpolen

* Filter in Richtung 18dB bzw. weniger bedämpfte 12dB/O. erweitern

* Ergebnis/Ziel: Allpass 2.Ordnung (effektiv akustisch 24 dB/O.), d.h. die übliche Lösung mit nicht-umgepolten HT hat größere Laufzeitverzerrungen als a) !

-- allerdings immer noch weit von der Hörbarkeitsgrenze entfernt --.

 

Dazu sind Meß-Hilfsmittel oder einige Hör-Erfahrung mit genau den benutzten Chassis/Schallwand notwendig.

Beides fehlt oft und dürfte mindestens der zweite Grund für die Beliebtheit der vermeintlich einfachen 6dB-Filtern sein.

 

 

Hoffentlich habe ich Deinen Tatendrang nicht allzusehr gebremst, sondern eher für etwas mehr Übersicht gesorgt.

 

 

Gruß,

Michael

 

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Hallo!

 

Danke für die vielen Ratschläge!

 

"Zeitrichtige" Filter sind natürlich utopisch, alle Filterdesigns haben ihre Vor- und Nachteile.

 

Ich habe bewusst Chassis gewählt, deren Parameter es relativ problemlos erlauben, ein 6 dB-Filter zu realisieren - der Einfachheit halber! Ich habe keine Lust, mich beim ersten Selbstbauprojekt auf ein Bauteilegrab-Ungetüm mit 4Wegen, 18dB-Filtern und zig Saug- und Sperrkreisen zu stürzen.

Ein 6dB-Filter ist für den Anfang - so habe ich den Eindruck - am leichtesten abzustimmen.

 

Ich habe sorgfältig die Messdiagramme studiert, und denke nicht das die Chassis hinsichtlich Verzerrungsverhalten und Belastbarkeit probleme machen werden. Breitbandig sind sie - wie du ja auch bestätigt hast - ebenfalls genug.

 

Ein Saugkreis für die Fr des Hochtöners sowie eine Impendanzkorrektur des Tieftöners sind selbstverständlich eingeplant. Die (praxiserprobten) Werte für erstgenannten hat mir freundlicherweise schon ein anderes Forumsmitglied mitgeteilt, die fürs RC-Glied des TMT übernehme ich von der AOS Studio 12, ebenso - leicht abgeändert - die Werte für den Tiefpass.

 

Den C für den Hochpass sowie den Vorwiderstand zur Pegelabsenkung muss ich nun noch selber abstimmen - Hobbybox 3.0

und meine Ohren sollen mich dort bei meinen ersten Schritten unterstützen.

 

Ich will keinesfalls "Spule ausrechnen, C ausrechnen, Weiche reinknallen und fertich ;-)", sondern die Weiche erstmal extern aufbauen und mit muße Messen und lauschen. Wenn die Teile nicht besser als meine alten 600DM-Cantons klingen - bitte, an den Chassis kanns nicht liegen (halt an mir), also wech mit der Weiche, neues Konzept...

 

Ach ja...warum eigenwilliges Abstrahlverhalten? Bei Frequenzschrieben (30 Grad, AUDIO-Rundumstrahldiagramme) etlicher 6dB-Boxen ist davon nichts zu erkennen... - das Richtung Tieftöner "gekippte Maximum" wird durch eine 10 Grad schräge Schallwand kompensiert.

 

Mfg

Pete

 

 

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Hallo Pete,

 

das Problem bei den 30 Grad-Messungen und den Audio-Rundstrahldiagrammen ("Christbäume") ist, dass hier nur das horizontale Abstrahlverhalten gezeigt wird und nicht das vertikale. Um beurteilen zu können, ob die Chassis im Bereich ihres Einsatzes noch nicht zu stark bündeln, ist das okay. Interferenzprobleme bei der Addition der von den einzelnen Chassis stammenden Schallanteile werden jedoch nur in der Vertikalen deutlich.

 

MfG Peter

 

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